[Veröffentlichung] Christian Philipp über den Kausch-Skandal

In der März-Ausgabe der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (72/2024) veröffentlichte Christian Philipp den Aufsatz „Drei Lehrer im rechten Zwielicht – Der Kausch-Skandal in Hann. Münden 1978 und seine Folgen“. Der Autor behandelt darin den öffentlichen Diskurs über rechtsradikalen Einstellungen bei Lehrkräften. Der Zeitungsartikel „Sorgen wir für den nordischen Nachwuchs“ in der Frankfurter Rundschau löste den Kausch-Skandal aus und bildet den zentralen Bezugspunkt des Aufsatzes. Darin behandelte der Journalist Eckart Spoo die rechte Aktivitäten dreier Lehrer aus Münden, die zum Teil ehemalige Mitglieder der Waffen-SS waren.

Christian Philipp geht in seinem Artikel der Frage nach, warum Karl-Heinz Kausch, Karl Krah und Heiner Luthardt in kurzer Zeit von angesehenen Mitgliedern der Stadtgesellschaft zu „Feinden der Demokratie“(S.246) erklärt wurden. Dabei betont er das Engagement einer „antifaschistischen Zivilgesellschaft“ (S. 246), der es gelang, die Aktivitäten der Lehrer als „extrem rechts“ zu markierten.

Insgesamt problematisiert Christian Philipp „die fast vollständige Ausblendung der extremen Rechten aus der deutschen Erinnerungskultur in der bisherigen Forschung“ (S. 261). Dem stellt er die Annahme eines erheblichen Einfluss der radikalen Rechten auf die bundesdeutsche Zeitgeschichte entgegen und betont, dass dieser stärker in der „deutschen Erinnerungskultur“ miteinbezogen werden müsse.